Achtung, lesen nach eigenem Ermessen

Uns sind bei den BookTok-Titeln die Trigger-Warnungen aufgefallen – wir gehen dem nach.

Trigger Warning bedeutet übersetzt «Inhaltswarnung», wobei «Trigger» im Englischen für «Auslöser» steht. Solche Hinweise finden sich häufig am Anfang oder Ende eines Buches. Mitunter werden sie auch als Content Warning oder Content Note bezeichnet. Ihr Zweck ist es, Lesende auf potenziell belastende Inhalte aufmerksam zu machen. Häufige Themen, bei denen Inhaltwarnungen gesetzt werden, sind zum Beispiel Gewalt, Tod, Sexualität, psychische Gesundheit, Diskriminierung oder Sucht.

Besonders bei den BookTok-Titeln, welche auf der Onleihe gerne und viel ausgeliehen werden, sind uns die Trigger-Warnungen aufgefallen. In «My Dark Romeo» heisst es beispielsweise gleich zu Beginn des Buches «Bei manchen Menschen lösen bestimmte Themen ungewollte Reaktionen aus. Deshalb findest du am Ende des Buches eine Liste mit sensiblen Inhalten.» In dieser Liste sind dann zahlreiche Themen aufgeführt, darunter Blut, Bedrohung an Leib und Leben, Krieg, Klassismus oder Panikattacken.

Ob Trigger-Warnungen sinnvoll sind, ist umstritten. Befürworter*innen betonen, dass sie Leser*innen mit traumatischen Erfahrungen die Möglichkeit geben, selbst zu entscheiden, ob und wann sie einen Text lesen. Zudem signalisieren sie Sensibilität für die Wirkung von Inhalten auf andere.

Zu den Nachteilen von Trigger-Warnungen zählt, dass das Empfinden, was als «triggernd» gilt, höchst individuell ist. Entsprechend ist es kaum möglich, für alle passende Hinweise zu formulieren. Kritiker*innen bemängeln zudem, dass Trigger-Warnungen zunehmend inflationär eingesetzt werden und dadurch an Wirkung verlieren oder ins Lächerliche gezogen werden.

Was denkt ihr? Sind für euch Trigger-Warnungen hilfreich oder irrelevant?

P.S.: Wenn ihr zu den Personen gehört, welche Trigger-Warnungen nützlich finden, haben wir für euch einen Tipp: https://www.booktriggerwarnings.com/Welcome.
Auf dieser Webseite (in Englisch) findet ihr Warnungen zu vielen Büchern aufgelistet, hier zu «It Ends with Us».

Habt ihr Anregungen oder Ideen für diesen Blog? Kommentiert direkt unter diesem Beitrag oder schreibt uns unter .
Euer Onleihe-Team, Florinne Egli & Yvonne Spaar

Commentaires sur cette contribution

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Katharina Rychener

24 août 2025

keiner wird gezwungen ein Buch zu lesen. Und man kann ein Buch immer auf die Seite legen wenn der Inhalt zu belastend wird. Man kann schwierigen Situationen im Leben auch nicht ausweichen, deshalb finde ich Trigger-Warnungen fragwürdig. Der Leser ist mündig.....und entscheidet selber was für ihn gut ist.

Team Onleihe

25 août 2025

Vielen Dank für diese Rückmeldung! Einen guten Start in die Woche wünscht das Onleihe-Team.