Bibliotheksmenschen vorstellen - Felix Hüppi

Im Jubiläumsjahr stellen wir einige «Bibliotheksmenschen» vor, die wir nach verschiedenen Kriterien ausgewählt haben. Nach Julia Wäger haben wir Felix Hüppi, Direktor der Kornhausbibliotheken Bern, befragt. Kriterium zur Auswahl: Felix Hüppi ist seit dem 1.10.2019 der neue Direktor der KoB – und die Fragen richten sich an ihn nach seinen ersten 100 Tagen im neuen Amt.

Die erste Frage geht jeweils auf das Auswahlkriterium ein – die weiteren Fragen sind in einem ähnlichen Rahmen für alle Interviewpartner dieselben.

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SBD.bibliotheksservice ag

Zähringerstrasse 21 | 3012 Bern

Die grosse Herausforderung ist es, die Rolle der modernen öffentlichen Bibliothek in Stadt und Region Bern zu vermitteln und die Kornhausbibliotheken als innovative und vielseitige Institution in den Köpfen zu verankern.
Felix Hüppi

Welche besonderen Highlights und was an Unerwartetem bilanzieren Sie nach Ihren ersten 100 Tagen im neuem Amt?

Besonders erfreulich finde ich die motivierten Mitarbeitenden, die ich an allen Standorten vorfand, und die Offenheit aller für Veränderungen. Froh bin ich darüber, dass die Finanzierung der Kornhausbibliotheken für die nächsten 4 Jahre geklärt ist, sodass ich mich zum Start den strategischen und bibliothekarischen Themen widmen kann und nicht zuerst auf Geldsuche gehen muss. Nicht unerwartet, aber trotzdem ein Highlight ist die hohe Professionalität, die in den Kornhausbibliotheken auf allen Ebenen zu sehen ist. In einem Bibliothekssystem mit 22 ganz unterschiedlichen Standorten erachte ich das als vorbildlich. Unerwartet erfreulich ist die Zusammenarbeit von Bibliotheken, Archiven, Museen und weiteren Kultureinrichtungen auf dem Platz Bern. Es herrscht ein reger Austausch und man kennt sich untereinander. Damit habe ich nicht gerechnet und das macht Spass.


Was macht Ihre Arbeit so interessant für Sie?

Interessant sind die stetigen Veränderungen, die Bibliotheken und ihre Mitarbeitenden aber auch die Gesellschaft insgesamt spüren. Zu überlegen, wie sich Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder die sich verändernde Altersstruktur der Gesellschaft auf die Bibliotheken auswirken, wie wir diese Fragen mit unseren Kundinnen und Kunden thematisieren können und wo dabei die Rolle der Bibliothek sein soll, daran denke und arbeite ich gerne. Interessant sind auch die ganz verschiedenen Menschen, mit denen ich inner- und ausserhalb der Bibliotheken arbeiten kann. Ich freue mich jeweils über Austausch, Kontakte und Zusammenarbeit.


Worin besteht Ihre grösste Herausforderung?

Die grosse Herausforderung ist es, die Rolle der modernen öffentlichen Bibliothek in Stadt und Region Bern zu vermitteln und die Kornhausbibliotheken als innovative und vielseitige Institution in den Köpfen zu verankern. Das erfordert viel Kommunikationsaufwand und eine klare Linie von unserer Seite.


Welche Ihrer Fähigkeiten hilft Ihnen am meisten?

Ich bin neugierig. Dadurch ergeben sich immer wieder spannende Projekte, kommt es zu spannenden Begegnungen und findet sich Potential für Verbesserungen. Gleichzeitig bin ich pragmatisch, sodass ich einen Weg für umsetzbare Lösungen finde und auch mit schrittweisen Verbesserungen zufrieden bin.


Was bewegen Sie heute für Themen, was treibt Sie an?

Ein grosses Thema, das mich dieses Jahr begleiten wird, ist die nachhaltige Entwicklung im Sinne der UNO-Agenda 2030. Der Schweizer Bibliotheksverband Bibliosuisse wird dieses Thema intensiv bearbeiten, und ich möchte diese Chance nutzen, die Kornhausbibliotheken als daran interessierte Institution innerhalb der Stadt Bern zu positionieren.


Was haben Sie als nächstes geplant?

Die Kornhausbibliotheken werden in diesem Jahr an der Strategieumsetzung arbeiten, um sich zukunftsfähig zu positionieren. Das ist ein wichtiger Schritt, der viele kommende Entwicklungen beeinflussen wird. Im Frühling steht eine Umstellung des Bibliotheksmanagementsystems auf Netbiblio an, die einige Kräfte binden wird. Dazu kommt der Schweizer Bibliothekskongress, der am 25. und 26. August in Bern stattfinden wird. So füllt sich meine Agenda zügig.

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